Quelle: Sächsische Zeitung, Dresden den 28.07.2000 – SZ-Wandervorschlag

Von der Brunnbergbaude zur Kavinatafel

In Rübezahls Riesengrund (Teil II)

Von Manfred Gärtner
Zusatzinformationen über 03 51 / 4 71 48 02.

Wanderkarte 1:25 000, Krkonose vychod/ Ostriesengebirge vom Klub tschech-Touristen.

Vor der zur Baude Betyna führenden Brücke (siehe SZ-Wandervorschlag vom 21. Juli 2000, 1,3 km) müssen wir uns entscheiden. Entweder wandern wir unmarkiert den etwa 350 m längeren Weg zur Chata pod Studnicnou, auch Bouda pod Studnicni hora (Baude unterm Brunnberg) und von dort den Pfad rechts abwärts zum Steg über die Aupa und jenseits etwas rückwärtig hinauf zur blauen Trasse. Oder wir wechseln schon bei der Betyna mit blauer Markierung das Ufer, nach 300 m mündet der Weg (1,6 km).

Weiter geht die Wanderung auf sanft ansteigendem Weg entlang der Aupa. Kaskaden, Staustufe und Pegelmesser zeigen sich und schon mündet der Modry potok (Blaubach) mit Kaskadenstürzen in die Aupa. Ein idyllischer Platz, an dem die II. Zone des Nationalparks beginnt (1,9 km). Links ein Rastplatz.

Am rechten Wegesrand erreichen wir das Marterl der Maria mit Jesuskind (2,0 km). Es folgen die Hütten Hore Zdar (Berg Heil – 2,2 km) und Slavie (Nachtigall) sowie die Bouda v Obrim Dole (Riesengrundbaude – 2,4km).

Überbleibsel der Endmoränen

Nun ist es nicht mehr weit bis zum Wegweiser Obri dul (Riesengrund – 2,5 km – 915 m ü. NN), wo links eine gelbe Markierung über die Aupa zum Modry dul (Blaugrund) abzweigt. Geradehin queren wir im Gelände drei wie ehemalige Kleinbahndämme wirkende Geländeschwellen – man muss das Terrain gründlich betrachten, um nicht achtlos vorüberzugehen: Es sind Überbleibsel der hufeisenförmigen Front (End)moränen von 20 m Mächtigkeit, 4,5 km Länge bei einer ehemaligen Eisschicht von 80 bis 100 Meter Dicke.

Die Aupa wird auf einer Brücke gequert, links befindet sich wieder eine der auf den Almenwiesen weit verstreuten Hütten, die Rubena (Eigenname). Vor der bald folgenden nächsten Aupabrücke unternehmen wir einen Abstecher links das Wiesenstück hinauf zum Felsblock mit Metalltafel am Waldrand. Die Kavinova deska (Kavina-Tafel – 2,9 km) erinnert an den berühmten Botaniker Dr. Karel Kavina, geb. 04.09.1890, verstorben 21.01.1948. Er wirkte an der Tschechischen Hochschule in Prag.

Schließlich gelangen wir zur Bouda pod Snezkou (Baude unter der Schneekoppe, früher Großmannsbaude – 3,1 km – 950 m). Auf der Wanderkarte ist hier die querende Linie der leichten Befestigung mit ihren Infanterie-Ohrenbunkern eingetragen. Die beiden linker Hand sind irgendwo im Walde versteckt, den rechter Hand eingetragenen Bunker wird zumindest der mit der Materie Vertraute leicht finden. Ihn macht der bewachsene Hügel auf dem Hang links des Holzhauses stutzig: Es ist die Zerschellerschicht, hinter der sich der Bunker verbirgt. Man erreicht diesen, indem man ein Stück des Weges hin, den Rasenpfad rechts emporsteigt und dann rechts auf das Haus zu einbiegt.

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