Quelle: Sächsische Zeitung, Dresden, den 21.07.2000 SZ-Wandervorschlag
In Rübezahls Riesengrund unterwegs / Entlang der Aupa zur Baude Betyna (Teil I)
Von Manfred Gärtner
Zusatzinformationen über 03 51 / 4 71 48 02.
Wanderkarte 1:25 000,
Krkonose vychod/ Ostriesengebirge vom Klub tschech-Touristen.
Bei einem Aufenthalt im tschechischen
Riesengebirgsort Pec (Petzer) unterhalb der Schneekoppe (tschechisch Snezka,
polnisch Sniezka), der höchsten Erhebung des Riesengebirges (1 602 m ü. NN),
wird häufig der Sessellift genutzt, um auf die Kammhöhe zu gelangen. Man hat
dadurch Zeit und Kraft für ausgedehnte Wanderungen aufgespart. Trotzdem sollte
man sich einmal eine Tour durch den Obri dul (Riesengrund) vornehmen, gehört
sie doch zu einer der attraktivsten, wenn auch anstrengensten im Krkonose (Riesengebirge).
Auf überschaubarem Raum darin sind sich wohl alle Veröffentlichungen
einig wird der Wanderer mit allen Sehenswürdigkeiten des Gebirges auf
einmal vertraut gemacht; mit steilen Felswänden, rauschenden Wasserfällen, blühenden
Bergalmen, Lawinenhängen, Gletscherkaren, Bergbauden.
Der etwas problematische Teil sind
dabei nicht die ersten 3,4 km im Talgrund, sondern die letzten 3,6 km des Ausstieges
aus dem Grund. Dort war die Begehung zum Schutze der Natur schon einmal über
Jahre verboten bzw. nur mit einem Bergführer gestattet; im Winter ist dieser
Teil wegen Schneelawinengefahr und nach Regenunwettern mit drohenden Erd- und
Schlammlawinen (Strukturmuren) ohnehin gesperrt.
Wir beginnen die Wanderung am namesti (Stadtplatz) beim großen Wegweiser (754
m ü. NN) nahe Ortseingangsschild mit blauer Markierung; Wanderkarte 1:25 000,
Club tschechischer Touristen, Krkonose-vychod (Riesengebirge-Ostteil), deutsche
Ausgabe und City map Pec (Stadtplan von Petzer), 1:15 000. Der nächste Wegweiser
Richtung byvaly Obri bouda (ehemalige Riesenbaude) bzw. Sedlo nad Obrim dolem
(Riesengrundsattel) ist schon beim Hotel Horec (Enzian 0,1 km) gegenüber
Hotel Krokus erreicht. Geradehin durchlaufen wir im Bukove udoli (Buchhäusertal)
die Parkplätze mit einem Kapellchen auf blauen und roten Zeichen.
Am Ende der Parkplätze, unterhalb der Baude Slunecna (Sonnenscheinchen
0,4 km), führt unsere Markierung halblinks ansteigend von der Straße weg zum
nächsten Wegweiser (0,5 km). Wir trennen uns von der roten Trasse. Ohne große
Höhenunterschiede gelangen wir zum Wendekreis der vorhin verlassenen Straße
bei der Chata Lesovna (Waldbaude "Waldfrieden" 0,9 km
818 m). Wir hätten also auch der nahezu gleichlangen Straße, entlang des Flussbettes
der Upa (Aupa) folgen können.
Bald sind wir am Wegweiser bei der Brücke über die Aupa, wo eine gelbe Markierung
im Stumpengrund zum 400 m entfernten Sessellift, Talstation 890 m ü. NN abzweigt
(1 km). Wir bleiben am rechten Flussufer, wandern links am Nationalparkhaus
(Informationszentrum, Museum) und rechts am Forsthaus vorbei, hin zur nächsten
Riesengrundbrücke über die Aupa bei der Baude Betyna (1,3 km). Am Hang zeigt
sich die Baude Mama.